Andere Länder, andere Traditionen. Und in Estland ist es z. B. so, dass Kinder in der Vorweihnachtszeit Pantoffeln auf die Fenstersimse stellen. Diese werden dann von den »päkapikud« (Weihnachtselfen) mit Süßigkeiten gefüllt.
Weihnachten wird von den Esten am 24. Dezember gefeiert, welches als »jõululaupäev« (Weihnachtssamstag) bezeichnet wird. In Estland gilt Weihnachten als gesetzlicher Feiertag. Alljährlich ruft der estnische Präsident den Weihnachtsfrieden aus und wohnt auch einem Weihnachtsgottesdienst bei. Diese alte Tradition wurde bereits von der schwedischen Königin Christina im 17. Jahrhundert eingeführt.
Am Heiligabend werden die Kinder vom »jõuluvana« (alter Weihnachtsmann) besucht und müssen diesem Lieder vorsingen oder Gedichte vortragen. Erst dann bekommen sie ihre Geschenke.
Zum Abendessen gibt es häufig Schweinefleisch mit Sauerkraut, gebackenen Kartoffeln, Weißwurst und Blutwurst, Kartoffelsalat mit Roter Bete und Pastete. Als Nachtisch gibt es Lebkuchen und Marzipan. Bier und Glühwein werden als Getränke gereicht.
Das übriggebliebene Weihnachtsessen lässt man über Nacht stehen, denn man glaubt, dass die Geister der Verwandten, Bekannten und Freunde zu Besuch kommen und auch etwas essen. Es ist außerdem alte Tradition, an diesem Tag die Friedhöfe zu besuchen, um dort Kerzen für die Verstorbenen anzuzünden.
Der 25. Dezember wird »jõulupüha« genannt und wird meist zur Entspannung und dem Besuch von Verwandten genutzt.